Ernährung - Rezepte - Backen - Schlorze-Flade

___________________________________________________________________

Appenzeller Spezialität - und erst noch gesund !


Schwäbrig bei schönstem Sommerwetter

 

Der Appenzeller »Schlorze-Flade«, auch Bereschlorziflade genannt, stammt von einem alten Bäckergewerbe (Gasthaus Sternen im Schwäbrig) auf der Strecke Herisau-Schachen/AR.

Bei einer Wanderung im Jahre 2008 passierten wir an diesem ehrwürdigen Gebäude, das ursprünglich mal ein "altes Ratuhaus" aus dem Jahre 1630 gedient hat. Dort haben unter Bäckerei Zimmermann Hansruedi und Lilly (-Bänziger) ihren Schlorzeflade entdeckt (erzählt man).


Das Foto ist also authentisch aus meinem Fundus und die beiden Begleiter nicht etwa erfunden. - erinnert Ihr Euch?

Wanderung am 16.08.2008 mit Heidi u. Küde. Schwänberg 2688, 9100 Herisau, Tel. 071 351 19 16
Wanderung am 16.08.2008 mit Heidi u. Küde. Schwänberg 2688, 9100 Herisau, Tel. 071 351 19 16

Rezept:

 

leichter Hefeteig:

125 gr. Mehl (wir nehmen Dinkel mit Schrot)

10 gr frische Hefe

1 EL lauwarme Milch

65 gr lauwarmes Wasser

eine Prise Himalaya-Salz

1 EL Butter

 

(Wir nehmen auch schon mal einen Fertig-Teig aus dem Bio-Laden: siehe Foto)

 

30 gr Haselnüsse

 

Für die Füllung (Schlorze)

250 gr weichgedorrte Birnen

1,5 dl Rotwein

1 Stange Zimt


3 cl Kräuterschnaps oder -Treschter

 evtl. Calavados, Grappa oder Kirsch (erst zu der gemixten Masse vor dem Auftragen in die Form, dazugeben. es verriecht sonst!)

 

Für den Guss:

1,5 dl Vollrahm

1 ganzes Ei

1 Msp. Anissamen

1 Msp. Kardamon (möglichst frisch gemahlen)

Zubereitung:

 

Teig:

Hefe zerstückeln, in kaltem Wasser auflösen

alle andern Zutaten in eine Schüssel, HefeWasser dazu und kneten. 2-3 Std. gehen lassen. Dann sorgfältig mit genügend Mehl und Wallholzin  eine gewünschte Form bringen. Tipp fürs Auswallen: zwischen zwei folien Backpapier dann bleibt nichts kleben. Oberes Backpapier nach 2 Stunden sorgfältig ganz flach wegziehen.

 

Für den Schlorz:

Die gedörrten Birnen lege ich jeweils einen Tag vor Weiterberarbeitung in Wasser.

 

Dann schneide ich sie mit einem grossen Bank-Messer in Scheiben. Diese werden sodann in einem Sud von Rotwein und Zimt bei deckter Pfanne eine Stunde ganz leicht geköchelt. Dabei wird der Wein von den Birnen aufgesogen.

Die so vorbereiteten "Bire-Schnitz" mit einem Mixer (scharfes Messer) zu einer homogenen Masse mixen und 10 bis 15 gr Birnenbrot-Gewürz beigeben und den Schnaps dazurühren. Die Masse stelle ich sodann gedeckt in den Kühlschrank für den nächsten Tag.

 

Jetzt wird's ernst:

Am Tag des Verzehrs (der Schlorz schmeckt am besten wenn er noch etwas Restwärme vom Backofen hat), die Masse in die vorbereiteten Teigform geben und mit einem Holz-Roller, hin und wieder mit etwas Mehl stäuben, damit der Schlorz nicht an der Rolle kleben bleibt, ausrollen. Es ist etwas Geduld gefordert, weil der Schlorz sehr klebrig ist und sich deshalb an der Rolle festhalten will, wieder vom Teig lösen kann. Deshalb unbedingt vermeiden, wie üblich die Haselnüsse nicht auf den Teig, sondern, un wenn überhaupt über den Schlorz!

 

Der Guss zum Schluss sorgfältig über den Schlurz giessen, allenfalls noch mit der Gewürzmühle etwas Kardamon/Anis drauf streuen.

 

Backen:

Backofen auf 210 Grad aufheizen (Achtung: mit Umluft reichen 180 Grad) und je nach Bräune und Boden zwischen 20 und 30 Minuten ausbacken. Allenfalls etwas Oberhitze wegnehmen, damit der Guss oben nicht verbrennt.

Zucker ist ein Stoff, den wir weitgehenst vermeiden, weshalb hier nur erwähnt sei, dass nach Belieben allenfalls noch etwas Staubzucker aufgebracht werden kann.


Bemerkung:

Wie bei jedem Rezept können die Mengen, die Koch- bzw. Backzeit je nach Gusto variert werden. Man muss halt seine Erfahrungen machen. Sollte ein wesentlicher Rezept-Tipp von Ihrer Seite publiziert werden, scheuen Sie sich nicht, uns mitzuteilen. Wir bedanken uns an dieser Stelle bereits zum voraus.